„Wo bleibe ich?!“ Das Kiefergelenk in der Craniosacralen Therapie

18. September 2023

„Wo bleibe ich?!“, fragte mich eine Patientin.

Überlastung und Überforderung sind in meiner Praxis sehr häufig auftretende Themen.

Die Patientin sagte, ihr Vorgesetzter hätte zu ihr gesagt „Sag mir, wenn du was brauchst.“ Das habe sie wütend gemacht. Eine reine Floskel sei das. Er wüsste genau, was sie brauche. Zu wenig Personal müsste zu viele Aufgaben erledigen, dazu die privaten Belastungen, sie könne einfach nicht mehr. Aber ihren Kolleginnen würde es ja nicht besser gehen, und ihrem Vorgesetzten eigentlich auch nicht, daher würde jeder die Zähne zusammenbeißen und weitermachen.

Die Zähne werden tatsächlich im Stress zusammengebissen, manche knirschen auch nachts. Dieser Druck auf die Zähne führt zu Spannungen im Kiefergelenksbereich und diese überträgt sich auf den Kopf, den Nacken und die Schultern. Schmerzen und Knacken beim Kauen oder bei der Mundöffnung, Kopfschmerzen, Nacken- und Schulterschmerzen können Folgen sein. Probleme mit den Zähnen natürlich auch.

Die Craniosacrale Therapie bietet eine Menge Techniken und Möglichkeiten, das Kiefergelenk mit seinen Knochen und Muskeln wieder in Balance zu bringen, so dass auch die Anspannung aus den umliegenden Strukturen loslassen kann. Während den Behandlungen wird einem oft erst bewusst, wie stark man die Zähne zusammengebissen hat und wieviel Druck von außen an den eigenen Körper weitergegeben wurde. Die Craniosacrale Therapie unterstützt dabei, dieses zu spüren, loszulassen und Wege zu finden, dass man nicht so weitermacht und die Zähne zusammenbeißt.

Auch anstrengende und manchmal langwierige Zahnbehandlungen führen zu Stress im Kiefergelenksbereich, daher eignet sich auch hier die Craniosacrale Therapie zur Vorbereitung oder Nachbehandlung.